Obacht meine Kerle diese Rezension enthlt Spoiler. Saki spielt in einer alternativen Realitt die sich von unserer kaum unterscheidet abgesehen davon dass es weltweit ber 100 Millionen Mahjongspieler gibt und Frauen allem Anschein nach keine Unterwsche tragen. In Japan hat sich Mahjong sogar zu einem populren Volkssport entwickelt. Das geht so weit dass Regionalturniere der Oberschulen in speziellen dafr ausgestatteten Hallen ausgetragen von professionellen Mahjongspielern kommentiert und live im Fernsehen bertragen werden. Ambitionierte Spieler whlen ihre Schule anhand der Strke der SchulMahjongsteams aus welche teilweise mehr als 100 Mitglieder sowie eigene Trainer und Analysten haben. In dieser Welt lebt die namensgebende Protagonistin Saki Miyanaga welche in ihrem ersten Jahr an der KyiosumiHighschool von ihrem Freund Kyotaro zu einem Besuch des SchulMahjongclubs eingeladen wird. Dort beeindruckt sie alle inklusive der letztjhrigen MiddleschoolIndividualSiegerin Nodoka mit ihrer Fhigkeit jedes Spiel mit +0 zu beenden was zugegebener Maen schwieriger ist als zu gewinnen. Da Saki Mahjong aber berhaupt nicht mag lehnt sie die Einladung dem Club beizutreten zunchst ab. Wie es der Zufall so will findet Saki heraus dass ihre zwei Jahre ltere Schwester Teru die vor Jahren im Streit zusammen mit ihrer Mutter die Familie verlassen hat es zur Anfhrerin ihres Schulteams in Tokio geschafft hat. Mit ein bisschen berzeugungsarbeit des KiyosumiMahjongclubs fasst Saki den Entschluss zu den Nationals zu fahren um dort ihre Schwester zu treffen und sich mit ihr auszusprechen. Allerdings muss das Team dafr zunchst das regionale Qualifikationsturnier gewinnen. Die Story ist also nichts was man nicht schon mal irgendwo gesehen htte. Sakis Initialmotivation spielt danach auch kaum mehr eine Rolle sie will immer nur zu den Nationals weil sie es Nodoka versprochen hat. Ihre Schwester schiebt sie dann gelegentlich als Halbsatz hinterher. Hinzu kommt dass Teru nur fr Saki eine Rolle spielt bis auf Nodoka wissen die anderen aus Kiyosumi davon berhaupt nichts und wollen einfach nur zu den Nationals weil es eben die Nationals sind. Im Grunde ist es lediglich ein vorgeschobener Grund damit Saki Mahjong spielen kann. Was macht den Anime dann so gut? Zunchst einmal die Charaktere. Von denen gibt es eine ganze Menge und irgendwie schafft es der Anime dass keiner von ihnen strt oder sich berflssig anfhlt jeder hat irgendetwas an sich dass ihn sympathisch macht. Dazu kommt dass es ihnen zwar an Tiefe mangelt bei einer solchen Anzahl wre das auch nur schwer umzusetzen allerdings haben erstaunlich viele der Nebencharaktere eine relevante Persnlichkeit oder Hintergrundgeschichte. Um nur einige zu nennen: Fukuji ist die geborene Anfhrerin und opfert sich fr ihr Team auf Bundo hat sich von Fukuji inspiriert in die Top5 ihre Schule hochgearbeitet Kana mchte Revanche fr die Niederlage gegen Koromo im letzten Jahr Kirame wurde in der Grundschule wegen Schummelns vom Mahjongspielen ausgeschlossen Touka hegt eine einseitige Rivalitt gegenber Nodoka Momo wurde in ihrer Kindheit immer bersehen und hat daraus einen Spielstil entwickelt uvm. Wenig berraschend erfahren die KiyosumiMdchen am meisten Aufmerksamkeit was die Charakterausarbeitung angeht: Yuuki ist uerst lebhaft und schwrt auf die leistungssteigernde Wirkung von smtlichen Lebensmitteln die tako im Namen haben Mako ist in einem Mahjongparlor aufgewachsen Hisa greift gerne auf unorthodoxe Trainingsmethoden zurck Nodoka ist zwar amtierende MiddleschoolChampioness muss ihre Leidenschaft fr Mahjong aber immer wieder vor ihrem Vater rechtfertigen und SakiTja Saki. Obwohl sie die Protagonistin und der Anime sogar nach ihr benannt ist steht sie nur selten im Mittelpunkt. Sie ist der schchterne Bcherwurm tollpatschig und schafft es immer wieder sich zu verlaufen aber wenn sie am Mahjongtisch sitzt legt sie all das ab. Als Koromo im CaptainMatch allen anderen davonzieht und sich bei Kazekoshi und Tsuruga langsam Verzweiflung breitmacht lchelt Saki nur. Nicht weil sie Masochistin ist oder den anderen das Unglck gnnt sondern weil sie es einfach geniet Mahjong zu spielen. Es macht ihr Spa gegen starke Gegner zu spielen sie liebt diese Herausforderung es ist die reine Freude am sportlichen Wettkampf mit Gleichgesinnten. Womit wir bei der Atmosphre wren. Im Sakiverse ist Mahjong eine ernste Angelegenheit alle sind mit ganzem Herzen bei der Sache es werden Blut Schwei und Trnen vergossen. Trotzdem bleibt Mahjong aber immer noch ein Spiel. Zwar ein sehr kompetitives aber immer im sportlichen und fairen Rahmen. Selbst als im Finale der groe Traum geplatzt die letzte Chance vertan das gemeinsame Ziel nicht erreicht ist habe alle Spielerinnen die Gre noch am Tisch ehrlich und aufrichtig zu sagen: Gutes Spiel ich hatte Spa und hab viel gelernt. Hoffentlich spielen wir bald wieder zusammen. Diese positive Grundeinstellung die zwar nicht immer klar sichtbar aber doch stndig vorhanden ist zeichnet den Anime aus. ber allem schwebt der Geist der Freude am Mahjongspielen der durch Saki verkrpert wird. berhaupt Mahjong. Saki ist eine Liebeserklrung an dieses Gesellschaftsspiel bei dem man so hufig fluchen mchte weil man schon wieder eine Hand gespielt weil die passenden Steine einfach nicht kommen weil alle anderen Glck haben nur man selbst nicht. Aber keine dieser Gefhle sind von Dauer alles ist vergessen wenn man diese Hand dann doch gewinnt und aus dem einfachen Riichi ein Riichi Ippatsu Tsumo mit zwei Uradora wird. Saki ist immer dann am besten wenn Mahjong gespielt wird seien es die Charaktere die Animationen die Spannung einfach alles. Es ist sehr viel Mhe in die Ausarbeitung des Mahjong geflossen sowohl was die Runden selbst als auch die Spielstile und besonderen Fhigkeiten der Charaktere angeht. Ja in Saki gibt es bernatrliche Fhigkeiten. Oder Superkrfte wenn man so will. Whrend praktisch jeder Charakter einen mehr oder weniger definierten Spielstil hat verfgen manche von ihnen ber besondere Fhigkeiten die den Verlauf des Spiels drastisch verndern knnen. Das reicht von der Prferenz bestimmter Yaku ber Flowkontrolle bis hin zu der Fhigkeit bestimmte Steine zu ziehen. Sowohl Spielstil als auch Fhigkeiten orientieren sich dabei an der Persnlichkeit bzw. Vorgeschichte der entsprechenden Charaktere. Die Fhigkeiten werden besonders aufwendig animiert: Blitze fliegende Blumen riesige Arme die den Mond vom Himmel reien Das volle Programm. Wer keine Ahnung von Mahjong hat oder sich nicht fr die Feinheiten interessiert kann den folgenden Spoiler gerne berspringen da ich dort im Einzelnen auf die gerade genannten Aspekte eingehe. Die Visuals in Saki sind nichts Auergewhnliches. Helle Farben einfach Zeichnungen ohne viele Details fr ComedySequenzen wird ein knallbunter Chibi Stil benutzt. Dafr gibt es einige weichgezeichnete Szenerien und Hintergrnde die wirklich schn sind und durchaus als Wallpaper taugen wrden. Aber auch bei Visuals ist Saki immer dann am besten wenn Mahjong gespielt wird: Die Fhigkeiten sind aufwendig animiert es gibt eine groe Palette an Effekten und auch die Kamerawinkel sind viel dynamischer. Die Hintergrundmusik ist meistens da wo sie hingehrt: Unauffllig im Hintergrund um das Visuelle zu untersttzen. Leider gibt es aber auch einige Tracks die das genaue Gegenteil sind: Sie werden gefhlt lauter gespielt als sonstige Hintergrundmusik und sind vom Sounddesign her sehr auffllig. Je nach Situation gibt es also ein oder zwei bestimmte Tracks die gespielt werden: Wenn es ernst wird oder emotional wenn eine Situation humoristisch gelst werden oder Bedrohung vermittelt werden soll. Diese Tracks sind jedoch immer die gleichen so dass man sie nach kurzer Zeit schon fast auswendig kennt. Das wird irgendwann nervig und spoilert teilweise sogar wenn der entsprechende Track vor der Szene abgespielt wird die er eigentlich untersttzen soll. Saki hat zwei Intro sowie drei OutroSongs von denen bloooomin und Shikakui Uchuu de Matteru yo absolutes Ohrwurmpotential haben. Noch eine Kleinigkeit zum Schluss: Saki deutet mehrfach Beziehungen zwischen Charakteren an die ber normale Freundschaft hinaus gehen und hat einige Szenen die man durchaus als Ecchi bezeichnen kann. Vor allem Nodokas Vorbau wird gerne entsprechend in Szene gesetzt. Das Ergebnis ist allerdings nichts Halbes und nichts Ganzes einige werden sich von diesen Szenen gestrt fhlen andere knnten enttuscht werden weil sie mehr erwartet haben. Fr mich persnlich waren besonders die Echhi Szenen unntig aber das ist wohl persnlicher Geschmack. Fazit: Am Anfang hielt ich Saki fr einen Witz. Ein Anime ber Mahjong dieses komische Spiel das auf jedem Windowsrechner vorinstalliert ist? Das klingt so bescheuert dass es interessant sein knnte. 25 Folgen spter hatte ich mich verliebt. Nicht nur in Saki sondern in Mahjong selbst und wenn es einen Anime gibt der mein Leben nachhaltig beeinflusst hat dann dieser. Ja es gibt Schwchen aber die Strken machen es einem sehr leicht darber hinwegzusehen. Saki ist der beste Anime den ich je gesehen habe und ich hab Zweifel dass sich daran jemals etwas ndern wird. Und dann kam Achigahenhttps://anilist.co/review/8517.
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